Gemeinschaftswerk – Schortbrief 35 im Schuljahr 2022/23

Foto: Markus Althoff

Am vergangenen Donnerstag war Himmelfahrt – ein Feiertag, über den ich mich als Kind immer gefreut habe (und heute immer noch freue ;-). Klar, es war (ist) schließlich schulfrei. Aber so richtig verstanden habe ich früher nicht, worum es da eigentlich geht. Zwar hörte ich im Kindergottesdienst die Geschichte von Jesus, der auf den Berg stieg und von dort zum Vater im Himmel „auffuhr“.  „Eine Wolke nahm ihn auf und entzog ihn ihren Blicken“ heißt es in der Apostelgeschichte (Kap. 1, Vers 9). Aber in meiner Vorstellung landete ich immer ziemlich schnell bei „Raumschiff Enterprise“ und bei Captain Kirks Aufforderung an seinen Chefingenieur Montgomery Scott: „Beam me up, Scotty!“ Das war damals greifbarer, auch wenn ich keine wirkliche Idee hatte, wie das funktionieren soll. Von Himmel war da auch gar nicht die Rede, sondern von der „unendlichen Weite des Weltalls“. – Dass der Himmel nicht nur mit „unendlicher Weite“, sondern auch jede Menge mit der Erde zu tun hat, wurde mir erst allmählich klar. Auch das kann man in der Bibel nachlesen. Denn vom Himmelreich hat Jesus eine Menge erzählt, vor dem allerersten, seinem Himmelfahrtstag. – Kurt Marti, ein schweizerischer Dichter, hat den Himmel in seinen Gedichten auf ganz eigene Weise auf die Erde geholt. Dass es an uns liegt „den Himmel auf Erden anzuzetteln“, davon war er überzeugt. Wie das gehen soll? Eines der Gedichte von Kurt Marti legt nahe, dass es manchmal helfen könnte, schon mal einen ersten Schritt zu wagen und loszugehen. Denn:

wo kämen wir hin, wenn alle sagten, wo kämen wir hin, und keiner ginge, um zu sehen, wohin wir kämen, wenn wir gingen. Kurt Marti

Das Tolle ist: keine*r muss alleine gehen. Den Himmel auf Erden anzetteln, das ist Gemeinschaftswerk.

Apropos Gemeinschaftswerk: Als ich in der zurückliegenden Woche die Kinder der 1b an ihrem Himmel-und-Erde-Gemeinschaftswerk werkeln sah, erinnerte ich mich an ein weiteres Kunstprojekt, das ich neulich im Internet entdeckt habe: 50 Gramm Kunst. Ein Gemeinschaftswerk heißt es. Die Idee:

„Fertige deine Kunstobjekte zuhause oder mit uns im Workshop aus Alltagsgegenständen, Bastelutensilien, Materialien aus deiner Umgebung oder aus der Natur an – deiner Kreativität sind keine Grenzen gesetzt. Die einzige Vorgabe: Jedes Kunstwerk soll am Ende 50 Gramm wiegen.“

Veranstalter ist das KINDL-Zentrum für zeitgenössische Kunst. Vielleicht hat ja der eine oder die andere Lust, mitzumachen. Mehr Infos gibt es hier: https://www.kindl-berlin.de/50-gramm.

Den kompletten SCHORTBRIEF gibt es hier: https://www.ev-schule-charlottenburg.de/wp-content/uploads/sites/5/2023/05/SJ-22-23-ESC-SCHORTBRIEF_35.pdf.

Ähnliche Beiträge