Wie ist es, wenn es Krieg gibt? SCHORTBRIEF 27
seit 9 Tagen ist Krieg in der Ukraine. In Zeitungen, Nachrichten, sozialen Medien – es gibt kaum ein
anderes Thema, seit die Ukraine und die Menschen dort militärisch angegriffen wurden. Wir hoffen auf
Frieden; wir hoffen auf Besonnenheit; wir hoffen auf verantwortliche Menschen, die die Logik von
Aufrüstung und Gewalt durchbrechen.
„Es ist nur natürlich, wütend zu werden, wenn wir sehen, dass anderen Menschen Leid zugefügt wird.
Aber wir sollten nicht gleich die ganze Gruppe verantwortlich machen, wenn einige ihrer Mitglieder
etwas Schlechtes tun. Wenn zum Beispiel an deiner Schule jemand einen Computer klauen würde,
dann wäre es doch auch falsch zu behaupten, dass alle Schülerinnen und Schüler an deiner Schule
Diebe sind, oder?“
Das steht so in einem Buch für Kinder. Es heißt „Wie ist es, wenn es Krieg gibt?“. Verfasst haben
es Louise Spilsbury (Text) und Hanane Kai (Bilder). Übersetzt aus dem Englischen hat Jonas
Bedford-Strohm. Alle drei sind sehr verschieden. Louise Spilsbury lebt in England, Hanane Kai im
Libanon und Jonas Bedford-Strohm in Deutschland. So verschieden sind wir an der ESC auch. Wir
kommen aus verschiedenen Orten innerhalb Berlins, Deutschlands, Europas oder der ganzen Welt.
Alle sprechen deutsch, manche arabisch oder farsi, wieder andere französisch oder polnisch,
englisch, koreanisch oder chinesisch, serbisch oder kroatisch, russisch oder ukrainisch. Bestimmt
habe ich die eine oder andere Sprache vergessen. Obwohl wir so verschieden sind und obwohl es
manchmal auch Streit gibt, wissen wir: Uns verbindet viel mehr, als uns trennt. Wir können in Frieden
miteinander leben und lernen.
Warum gelingt das an so vielen Orten in der Welt und jetzt auch zwischen Russland und der Ukraine
nicht? Die eine Antwort auf diese Frage habe ich nicht. Wahrscheinlich hat sie keiner von uns. Aber
bestimmt spüren wir alle: Normal ist das nicht. Und auch nicht gut. Und auch nicht das, wozu Gott uns
allen diese Erde geschenkt hat.
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