Evangelische Schule Charlottenburg
Buchtipps
Michael Ende:
Die unendliche Geschichte
Ich erinnere mich noch an das Gefühl, dieses Buch zu lesen: eingemummelt in eine Decke auf dem alten Sofa unter dem Dach. Es war viel mehr als das Lesen, das ich aus der Schule kannte. Es war wie eine Reise in eine andere Welt. Ich liebe solche Lese-Reisen.
Markus Althoff
Molly Schmidt:
Salt River Road
Ok, es ist das Buch meiner Nichte und ziemlich neu. Trotzdem bin ich sehr stolz auf das, was Molly mit einer verwobenen Geschichte über Bruder und Schwester, die den Tod ihrer Mutter verarbeiten, geschaffen hat. Es gibt viele Bezüge zum Südwesten Australiens und zum Aufwachsen in den 1970er Jahren (meiner Zeit!). Sie hat auch viel mit den örtlichen Aborigines gearbeitet und wurde 2022 mit dem Hungerford Award der Stadt Fremantle ausgezeichnet. Sie hat jetzt ein Stipendium für ihre Doktorarbeit erhalten, in der sie die Biografien von zwei Aborigines schreiben wird, die sie während des Schreibens von Salt River Road konsultiert hat.
Michael Schmidt
Erich Kästner:
Emil und die Detektive
In Erich Kästners Geschichten sind Kinder die Helden, nicht die Erwachsenen. Drum, liebe Schüler*innen, „lasst euch die Kindheit nicht austreiben!“ (Zitat von E. Kästner).
Oliver Freiheit
Rieke Patwardhan:
Forschungsgruppe Erbsensuppe
Nils freundet sich mit Evi an, und bald kommt Lina in ihre neu gegründete Bande. Mit Witz, Wut und Herzklopfen lösen sie das Rätsel um Berge von Erbsensuppen-Dosen, die Nils‘ Oma hortet, seit sie neuerdings ständig Nachrichten sieht.
Ein Kinder-Krimi über geflüchtete Menschen heute und nach dem 2. Weltkrieg Vertriebene.
Paul Auster:
Baumgartner
„Vorläufig ist alles stehen geblieben. Baumgartner hat den letzten Satz des letzten Absatzes des letzten Kapitels geschrieben …“
Was für die Hauptfigur seines letzten Romans gilt (Anfang des 5. Kapitels), gilt nun auch für Paul Austers Leben: Er ist gestern, am 30. April, gestorben.
Ich erinnere mich an die Anziehungskraft seiner Texte, als ich zum ersten Mal die New York-Trilogie in die Hände bekam (und zu lesen begann). Nachdem ich die meisten seiner Bücher gelesen hatte, war es immer die Zweideutigkeit, die scheinbare Dunkelheit und gleichzeitig die ungebrochene Sympathie, die Paul Auster seinen Figuren gab und ihnen entgegenbrachte, die mich in den Bann seiner Geschichten zog. In sehr lebhafter Erinnerung sind mir auch die Filme „Smoke“ und „Blue in the Face“, zu denen er die Drehbücher schrieb. Seine Texte werden hoffentlich auch weiterhin Wirkung zeigen.
BAUMGARTNER, erschienen 2023, bleibt nun sein letzter Roman. Er erzählt von einer großen Liebe, vom Leben, vom Sterben und dem, was uns auch über den Tod hinaus mit dem Leben verbindet. Ein Alterswerk voller Zärtlichkeit und sachter Hoffnung.
Wenn ich an die USA denke, war es – neben anderen – immer Paul Auster, der für das Amerika der Freiheit, der Toleranz und der Würde stand, das ich bei einer Reihe von Besuchen und Begegnungen kennen lernen durfte.
Nicht nur die USA brauchen mehr Stimmen von dieser Qualität. Ich werde seine Stimme vermissen.
Ruhe in Frieden.