Lernparadiese im Freien – SCHORTBRIEF 41

Sechs Stunden musst du täglich in den Garten“ soll Hanna Höch einmal gesagt haben. Ob sie nur Ihren Garten gemeint hat, den Sie um ihr Haus in Berlin-Heiligensee herum angelegt hat, weiß ich nicht. Dass sie viel Zeit für dessen Gestaltung verwendet hat, sieht man noch heute.

Hannah Höch (geboren 1889 in Thüringen, gestorben 1978 in Berlin) war Künstlerin. Sie stellte Collagen und Fotomontagen her und war eine wichtige Vertreterin der Kunstrichtung DADAISMUS. Und sie war Wahl-Berlinerin. – Auch ihren Garten legte sie als Collage an, als Gesamtwerk aus ganz unterschiedlichen Elementen. Wer in den vor uns liegenden Sommerferien Zeit hat, dem sei ein Besuch im Garten des Hannah-Höch-Hauses in Berlin Heiligensee ans Herz gelegt.

Warum schreibe ich hier über Gärtnern und Gärten? Weil auch die ESC einen Garten hat, den Garten rund um die Kirche und das Gemeindehaus, das unserer Schule als Hortgebäude nutzt. Der eine oder die andere werden schon gehört oder gelesen haben, dass die Evangelische Luisengemeinde schweren Herzens beschlossen hat, den Standort Alt-Lietzow zum Sommer 2024 aufzugeben und die Gemeindearbeit am Standort Gierkeplatz rund um die Luisenkirche zu konzentrieren. Die Gemeinde ist auf die Evangelische Schulstiftung als Trägerin der ESC und auf uns als Schule mit dem Wunsch herangetreten, den Standort als Ort schulgemeindlichen Lebens weiter zu betreiben und mit Leben zu füllen. Derzeit laufen Gespräche zwischen Schulstiftung, Schule, Luisengemeinde und dem Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf als Grundstückseigner.

Als Schule wollen wir unbedingt weiter in Alt-Lietzow verwurzelt bleiben. Nicht nur, weil wir die Räume für den Schul- und Hortbetrieb dringend brauchen. Wir brauchen diesen Ort vor allem deshalb, weil er für das, was wir uns als Schule auf die Fahnen geschrieben haben, unerlässlich ist: Lernräume für VERSTEHEN – BILDEN – HANDELN auch außerhalb von Klassenzimmern und Fachräumen zu gestalten. Der Garten, das Gemeindehaus und die Kirche gehören unbedingt dazu. Unser Ehrgeiz sollte es sein, diesen Ort weiterzuentwickeln – als Lern- und Lebensort für unsere Schulgemeinde und Menschen in unserem Kiez.

Der Garteneisatz, bei dem am Samstag vor einer Woche von Schüler*innen, Eltern und Kolleg*innen eifrig und mit Hingabe gepflanzt, gewässert und geräumt wurde, zeigt, dass unser grünes Kleinod den kleinen und großen Menschen am Herzen liegt. (Vielen Dank allen Helfer*innen!) Vielleicht schaffen wir es ja über kurz oder lang in die Liste der Lernparadiese im Freien aufgenommen zu werden ;-).

Den kompletten SCHORTBRIEF 41 gibt es hier.

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